Registereintrag

Das WASH-Netzwerk besteht aus 30 deutschen Nichtregierungsorganisationen, die schwerpunktmäßig in der Entwicklungszusammenarbeit oder der humanitären Not- und Übergangshilfe tätig sind und sich im Arbeitsbereich Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) engagieren. Sie sind aktiv in über 100 Ländern, mit Schwerpunkten in Subsahara Afrika und Südasien. Die German Toilet Organization e. V. betreibt das Sekretariat des Netzwerks in Berlin. Darüber hinaus finden drei Netzwerktreffen pro Jahr statt. Die Aktivitäten des Netzwerks sind neben der Professionalisierung durch den Aufbau eines kontinuierlichen Wissensaustauschs und einer besseren Verzahnung von Not- und Übergangshilfe und Entwicklungszusammenarbeit die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber der Politik und die Öffentlichkeitsarbeit. Die wichtigsten Adressaten der politischen Arbeit sind die Abgeordneten des deutschen Bundestags und die Mitglieder der Bundesregierung, welche Verantwortung für die internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe der Bundesrepublik Deutschland im Bereich WASH tragen (Auswärtiges Amt, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz). Zu den Instrumenten der politischen Arbeit gehören Briefe an die relevanten Leitungsmitglieder der Bundesministerien oder einzelne Abgeordnete, gemeinsame Treffen mit ihnen zur Pflege des politischen Dialogs, sowie die Beteiligung an parlamentarischen Veranstaltungen unter Schirmherrschaft von Abgeordneten des deutschen Bundestages. Das WASH-Netzwerk wird gelegentlich von Abgeordneten des deutschen Bundestags konsultiert, um Sachverständige aus dem Bereich WASH für die Arbeit in den Ausschüssen zu identifizieren. Ausgewählte Mitglieder haben als Sachverständige im Namen des WASH-Netzwerks bereits im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, sowie im parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung Rede und Antwort geleistet. Die politische Interessenvertretung ist auf keine dezidierten Gesetzgebungsverfahren fokussiert. Es handelt sich vielmehr um eine anwaltschaftliche Arbeit, welche dazu dient, die Interessen der benachteiligten Zielgruppen unserer Arbeit im globalen Süden sichtbar zu machen, die oftmals keinen Zugang zu WASH haben, und ein verstärktes Engagement der Bundesregierung auf der politischen Ebene (Beiträge zur internationale Wasserkooperation), sowie in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe für diese Zielgruppen einzufordern. Die Positionen des WASH-Netzwerks beinhalten eine Priorisierung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich WASH, die Integration von WASH in andere Sektoren, wie Gesundheit und Ernährung, die Aufwertung der Sanitärversorgung und Hygiene, die Stärkung von WASH als überlebenswichtigen Sektor der humanitären Hilfe, eine bessere Verzahnung von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sowie die Verbesserung der Förderbedingungen in relevanten Förderinstrumenten der Bundesregierung. Die politischen Positionen des Netzwerks werden mit dem gesamten Netzwerk und in der Regel auch mit dem Dachverband VENRO abgestimmt und gemeinsam veröffentlicht (Beispiel: WASH-Netzwerk & VENRO (2022): Forderungen an die Bundesregierung 2022). Die politische Arbeit des Netzwerks wird von einer Arbeitsgruppe (AG) mit aktuell 8 aktiven Mitgliedern gestaltet. Die AG wird durch das Sekretariat unterstützt und insbesondere durch ein/-en gewählte/-n Sprecher*in des WASH-Netzwerks öffentlich vertreten. Die Mitglieder bringen ihre Arbeitszeit pro bono ein.