Registereintrag

Beschreibung der Tätigkeit sowie Benennung der Interessen- und Vorhabenbereiche

• Interessen- und Vorhabenbereiche (4):
  Sonstiges im Bereich "Europapolitik und Europäische Union"; Land- und Forstwirtschaft; Sonstiges im Bereich "Landwirtschaft und Ernährung"; Friedenssicherung
• Die Interessenvertretung wird selbst betrieben und in Auftrag gegeben
• Beschreibung der Tätigkeit:
  Seit 2005 wird Jahr für Jahr an der Kapelle der Versöhnung im ehemaligen Todesstreifen der Bernauer Straße ein Roggenfeld bestellt, geerntet und das Mehl zu Brot verbacken. Dies ist ein Symbol für die Überwindung der Berliner Mauer und der Teilung Europas, genauso ein Symbol für die Kraft der Freiheit. In den Umbruchzeiten um 1989 zeigten viele der Landwirtschaft verbundene Bürgerinnen, Bürger und ländliche Unternehmer ihre pragmatische und friedliche Haltung und waren damit eine bedeutende Grundlage für die nationale und europäische Identität und den Frieden. Seither sind 11 Länder Mittel- und Südosteuropas der Europäischen Union beigetreten: Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn. Im Jahr 2013 wurde Roggensaatgut von der Bernauer Straße an ebenso symbolträchtigen und historisch bedeutenden Orten in den elf Partnerländern entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs angebaut. Von der Ernte in den Ländern wurde 2014 ein "Jubiläums-Roggen" gemischt, gemahlen und zum ersten gemeinsamen, europäischen "FriedensBrot" verbacken. Initiator und Organisator dieser Gemeinschaftsaktion war der im Jahr 2012 gegründete gemeinnützige Verein FriedensBrot e. V., der damit einen Beitrag zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer leisten wollte. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten veranstaltete der Verein Anfang Oktober 2014 mit den beteiligten Partnerländern und vielen verbundenen Organisationen in Brandenburg und Berlin eine europäische Konferenz "Frieden und Landwirtschaft" sowie einen ökumenischen Erntedank mit dem feierlichen Anbruch des ersten europäischen FriedensBrotes. Ausgehend von den Feierlichkeiten in Berlin gründeten Vertreter der Zivilgesellschaft aller zwölf Partnerländer das internationale FriedensBrot-Netzwerk. Jährlich veranstalten sie in einem der Partnerländer Konferenzen "Frieden und Landwirtschaft" und einen feierlichen Festakt mit dem Backen eines gemeinsamen Friedens-Brotes. Auf der Agenda der Veranstaltungen steht Erfahrungen teilen, Verständigung fördern und gemeinsame Ideen entwickeln. Der Verein FriedensBrot e.V. veranstaltet einmal im Jahr in Berlin das FORUM FriedensBrot als Dialogplattform für Gespräche über Frieden, Europa, Landwirtschaft und ländliche Räume.